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Australien: Rauchen ist out

Denjenigen unter euch, die schon mal in Australien waren, ist sicher aufgefallen, wie wenig Raucher man hier sieht. Sydney ist eine absolute Nichtraucher-Stadt, wie generell der gesamte Bundesstaat New South Wales und sowieso der Großteil Australiens. Raucher sind hier so dünn gesät, dass es einem richtig auffällt, wenn man plötzlich irgendwo Zigarettenqualm schnuppert. Denn Rauchen ist so gut wie überall verboten: in Lokalen, an öffentlichen Plätzen, in Bars und Restaurants, am Flughafen, in Sportstadien, im Umkreis von zehn Metern um Kinderspielplätze, im öffentlichen Schwimmbad, teilweise auch an den Stränden, auf Märkten oder Veranstaltungen unter freiem Himmel, an Bushaltestellen, Bahnhöfen und Taxiständen. Wer Zigarettenstummel unachtsam aus dem Autofenster wirft, muss ebenfalls mit einer Geldstrafe in der Höhe von 200 Dollar rechnen.

Seit 2012 dürfen Zigaretten in Australien nicht mehr beworben werden und nur mehr in einer einheitlichen »Schockverpackung«, d.h. großflächige Bilder von Krebsgeschwüren, verfaulenden Beinen und Raucherlungen, verkauft werden. Das Markenlogo darf seither nur mehr ganz klein in einer Ecke stehen. Auch in den Shops dürfen Zigaretten nicht mehr ausgestellt, sondern nur mehr über die Theke verkauft werden. Ab Juli 2015 wird das Anti-Raucher-Gesetz in New South Wales noch einmal verschärft. Einerseits wird die 4-Meter-Regel ausgeweitet, die besagt, dass vor Eingängen zu öffentlichen Gebäuden, Restaurants, Bars, Cafés, Krankenhäusern, Kirchen, Schulen, Einkaufszentren, Hotels, Geschäftseingängen etc. nicht mehr geraucht werden darf, andererseits ist das Rauchen im Außenbereich von Lokalen und in Autos, in denen Kinder unter 16 Jahren mitfahren, in Zukunft verboten.

Die australische Regierung gibt jedes Jahr mehrere Millionen Dollar für Anti-Raucher-Kampagnen aus und gehört zu den Ländern, mit den schärfsten Anti-Raucher-Gesetzen der Welt. Es verwundert einen also nicht, dass hier so wenig Menschen zum Glimmstängel greifen. Rauchen wird in der Gesellschaft generell als uncool betrachtet, Raucher werden wegen ihres Lasters eher belächelt und erleben eine ständige Verunsicherung, da sie vor allem im öffentlichen Stadtleben nirgends rauchen können, ohne möglicherweise ein Gesetz zu brechen. Einen Artikel zu diesem Thema aus der Sicht eines Australiers gibt es hier.

Und was sagen die Statistiken? Laut einer Umfrage von 2014 greifen nur 12,8% aller Australier über 14 Jahren täglich zur Zigarette. 1991 waren es noch 24,3% – die Zahl der Raucher hat sich demnach in den vergangenen 23 Jahren um die Hälfte verringert. Zigaretten dürfen in Australien übrigens erst ab dem 18. Lebensjahr legal erworben werden.

No worries!

FOTO: RIC MCARTHUR (FLICKR)

5 Kommentare:

  1. Solche Gesetze wünschte ich mir für Deutschland. Ich finde es schon widerlich, wenn ich irgendwo zum Einkaufen hingehe und die Läden stellen genau neben dem Eingang Aschenbecher auf, so dass man zwangsläufig durch die Nebelschwaden muss um rein zukommen. Das ist zum größten Teil auch vor Krankenhäusern so...das sollte echt verboten werden.

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    1. Dazu sollte Grillieren,Heizen,Autofahren,Fliegen, die ganze Industrie,und die Herstellung sämtlicher Kunststoffe verboten werden.Und gleich alle Menschen die irgendeines dieser Sachen unterstützen sollte auch abgeschafft werden

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    2. Oder...wer kein Unrecht tut werfe den ersten Stein....oder schweige und lass Toleranz walten.

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    3. Und wir haben den Quoten-Raucher gefunden. Mir wird übrigens regelmäßig schlecht und ich muss einen echten Kotzreflex unterdrücken wenn ich durch deine Krebsschwaden wandern muss. Und dann darf ich mir noch so freche Kommentare am Bahnhof wo das Rauchen eh verboten ist anhören: wir sind doch hier draußen da KANN es dich gar nicht stören und riechen kannst du es auch nicht wird ja gleich weg geweht. Ich bin für ein absolutes Rauchverbot. Schließlich darf ich die Differenz zahlen die eigentlich eine Zigarettenpackung kosten müsste damit die Gesundheitsleistungen abgedeckt sind (12,..€)!

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  2. Es gibt keine Anti-Raucher-Kampagnen und keine Anti-Raucher-Gesetze. Die Kampagnen und Gesetze richten sich nicht gegen Personen, sondern gegen eine Tätigkeit: das Rauchen. Es geht nicht um "nur ein toter Raucher ist ein guter Raucher", sondern um "nur ein Ex-Raucher ist ein guter Raucher",

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